Viele Solo-Selbständige sind jetzt vorübergehend auf Hartz IV angewiesen – Hessische Kommunale Jobcenter in der Corona-Krise

Wie es ist, unverschuldet in finanzielle Not zu geraten und nicht zu wissen, wie der monatliche Lebensunterhalt sichergestellt und die Miete aufgebracht werden soll, erfahren während der Corona-Pandemie viele bislang uneingeschränkt Erwerbstätige. Auch bei vielen sogenannten „Soloselbständigen“ brachen von einem auf den anderen Tag Aufträge und Einnahmen weg.

Mit dem Sozialschutzpaket hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) übergangsweise die Möglichkeit eröffnet, unter erleichterten Bedingungen schnell und unkompliziert Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II zu beantragen. Dass dieser Schritt für Viele notwendig war und ist, bezeugt der weit überdurchschnittliche Anstieg der Neuantragszahlen in den Kommunalen Jobcentern. Allein beim Sozialleistungs- und Jobcenter Wiesbaden wurden im Zeitraum März und April 2020 1.030 Anträge auf ALG II bewilligt. Das sind rund zweieinhalbmal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wie die Akteure des Gesundheitswesens arbeiten auch die Kommunalen Jobcenter und deren Mitarbeitende motiviert und unermüdlich daran, den Bürgerinnen und Bürgern so schnell wie möglich zu helfen. Um diese Aufgabe zu bewältigen, haben die Verantwortlichen mit Einführung der Kontaktbeschränkungen Mitte März praktisch „über Nacht“ interne Arbeitsprozesse an die neue Situation angepasst. Da keine persönlichen Vorsprachen mehr stattfinden konnten, setzten die Kommunalen Jobcenter verstärkt auf Beratung per Telefon und E-Mail. Die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung, die Betreuung der Kundinnen und Kunden im Zusammenhang mit der Eingliederung in den Arbeitsmarkt und auch die soziale Betreuung haben die Kommunalen Jobcenter teilweise unter verstärkter Zuhilfenahme digitaler Medien und Formaten wie Videokonferenzen aufrecht erhalten. Im Zuge der Lockerungen der Kontaktbeschränkungen galt es, Qualifizierungen und Maßnahmeangebote gemäß den Gesundheitsschutz-Richtlinien schrittweise wieder zu reaktivieren. Oberste Prämisse während der Corona-Krise war, dass keine Leistungsbeziehenden eines Kommunalen Jobcenters „verloren gehen“ bzw. ihre Ansprüche nicht geltend machen können.

In dieser neuen Situation wurde rasch deutlich, dass eine digitale Ausrichtung der Verwaltungsleistungen für die Bürgerschaft unverzichtbar ist. „Die Erfahrungen und positiven Erkenntnisse der vergangen Monate, in denen viele Mitarbeitende im Homeoffice tätig waren und noch teilweise sind, haben uns nachhaltig gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, reflektiert Sozialdezernent Christoph Manjura die vergangenen Monate. Und auch Ariane Patzelt, Leiterin des Sozialleistungs- und Jobcenters der Landeshauptstadt Wiesbaden, ist sich sicher: „Mit der Möglichkeit, den Antrag auf Arbeitslosengeld 2 auch online stellen zu können, haben wir bereits einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen.“

Beide wollen den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt Wiesbaden in Zukunft eine Bandbreite verschiedener Zugangswege anbieten, um sich mit Ihren Anliegen an die zuständigen Stellen wenden zu können – von der persönlichen Beratung bis zur schnellen online-App.

Die Kommunalen Jobcenter stellen in der Krise ihre hohe Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit unter Beweis. Sie reagieren schnell, innovativ und anpassungsfähig auf die veränderten Bedingungen. Mit ihren lokalen Partnerinnen und Partnern wie zum Beispiel Trägern der Arbeitsmarkförderung, Wirtschaftsförderung und sozialen Beratungsstellen finden sie schnelle Lösungen. Über allem steht das Credo der Kommunalen Jobcenter in ganz Deutschland: #Stark.Sozial.VorOrt

Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) wurde modernisiert

IHK-Rheinhessen: „Mehr Attraktivität, Flexibilität, internationale Anschlussfähigkeit und eine Entlastung des Ehrenamtes in der Beruflichen Bildung – das sind wichtige Ziele, die mit dem modernisierten Berufsbildungsgesetz (BBiG) erreicht werden sollen. Die neuen Regelungen treten zum 1. Januar 2020 in Kraft. Wir stellen die wichtigsten Neuerungen vor.

Mindestausbildungsvergütung für Auszubildende festgelegt
Für alle Auszubildenden, deren Ausbildungsbetriebe keiner Tarifbindung unterliegen, gilt künftig eine Mindestausbildungsvergütung. Diese kann unterschritten werden, wenn ein geltender Tarifvertrag eine geringere Vergütung vorsieht.
Betroffen sind alle Ausbildungsverträge, die ab dem 1. Januar 2020 abgeschlossen werden. Eine Übersicht zu den Ausbildungsvergütungen zeigt, wie sich die Höhe der Vergütung berechnet (auf der Basis des Jahres des Ausbildungsbeginns mit gesetzlich festgelegten Steigerungssätzen).

Teilzeitberufsausbildung jetzt für alle
Jeder Auszubildende kann ab dem 1. Januar 2020 den betrieblichen Teil seiner Ausbildung in Teilzeit absolvieren. Anders als bislang muss hierfür kein besonderer Grund mehr nachgewiesen werden.
Das Einverständnis des Ausbildungsbetriebes vorausgesetzt, kann ein Teil oder die gesamte Ausbildungszeitbildung in Teilzeit absolviert werden. Ein Anspruch des Auszubildenden auf Teilzeitausbildung besteht jedoch nicht. Die Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit darf 50 Prozent einer Vollzeitausbildung nicht übersteigen. Die Dauer der Ausbildung verlängert sich entsprechend, höchstens jedoch bis zum anderthalbfachen der regulären Ausbildungsdauer. Das heißt, bei einer regulär dreijährigen Ausbildung darf die Ausbildung in Teilzeit maximal 4,5 Jahre dauern. Die Berufsschule ist an eine im Ausbildungsvertrag vereinbarte Teilzeit nicht gebunden. Die Einbeziehung der Berufsschulzeiten in das Teilzeitmodell muss deshalb zwischen Betrieb, Auszubildenden und Berufsschule abgestimmt werden.

Gleichstellung volljähriger und minderjähriger Auszubildender bei Freistellung und Anrechnung
Erwachsene Auszubildende werden jugendlichen Auszubildenden bei der Freistellung für Berufsschul- und Prüfungszeiten gleichgestellt:
Beginnt der Berufsschulunterricht vor 9 Uhr, so darf ein volljähriger Auszubildender zukünftig nicht mehr vorher in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt werden.
Auch ein in volljähriger Auszubildender ist von seinem Ausbildungsbetrieb freizustellen: für die Teilnahme am Berufsschulunterricht an einem Berufsschultag mit mehr als fünf Unterrichtsstunden von mindestens je 45 Minuten, einmal in der Woche in Berufsschulwochen mit einem planmäßigen Blockunterricht von mindestens 25 Stunden an mindestens fünf Tagen an dem Arbeitstag unmittelbar vor dem Tag der schriftlichen Abschlussprüfung

Neu ist außerdem, dass in den letzten drei genannten Fällen die durchschnittliche tägliche bzw. wöchentliche Ausbildungszeit angerechnet wird. Dies gilt auch für Minderjährige nach § 9 JArbSchG.

Berufe durchlässiger gemacht
Bei aufeinander aufbauenden Ausbildungsberufen mit gestreckter Abschlussprüfung ist es künftig möglich, dass Auszubildende, die die Abschlussprüfung eines drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufs nicht bestanden haben, auf Antrag den Abschluss des zweijährigen Ausbildungsberufs erwerben können. Dafür müssen sie im ersten Teil der Abschlussprüfung mindestens ausreichende Leistungen erreicht haben.
Hinweis: Abhängig von der genauen Formulierung eines in einem Ausbildungs- oder geltenden Tarifvertrages vorgesehenen Anspruchs auf Übernahme in ein Arbeitsverhältnis nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung, kann der Auszubildende diesen Anspruch auch für den Fall der Zuerkennung des zweijährigen Berufes geltend machen.

Darüber hinaus werden Auszubildende vom ersten Teil der Abschlussprüfung oder Zwischenprüfung eines drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufes befreit, wenn sie die Abschlussprüfung des zweijährigen Berufes bestanden haben.
Beide Varianten setzen voraus, dass die jeweiligen Ausbildungsordnungen die Durchlässigkeit ausdrücklich vorsehen. Bestehende Ausbildungsordnungen müssen daher noch angepasst werden, bevor die neuen Regelungen greifen können.

Moderne Bezeichnungen für Fortbildungen eingeführt
Das neue Berufsbildungsgesetz führt die Abschlussbezeichnungen „Geprüfter Berufsspezialist“, „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ für die Fortbildungsabschlüsse ein. Die neuen Begriffe bringen die Gleichwertigkeit von Beruflicher und akademischer Bildung zum Ausdruck und unterstreichen die Praxisnähe und besonderen Fähigkeiten von Industriemeistern, Fachwirten oder Bilanzbuchhaltern. Der Zusatz „Professional“ gewährleistet die Abgrenzung zu akademischen Abschlüssen. Die neuen Bezeichnungen sind zudem ein wichtiger Beitrag zur Gleichwertigkeit beruflicher mit akademischer Bildung, zum internationalen Nachweis der beruflichen Handlungsfähigkeit und unterstützen die Mobilität unserer Fachkräfte.
Die Verwendung der neuen Bezeichnungen setzt voraus, dass Bezeichnungen der Abschlüsse in den einzelnen Fortbildungsordnungen angepasst werden. Es wird daher noch nicht möglich sein, die neuen Bezeichnungen unmittelbar zum 1. Januar zu erhalten.

Prüferehrenamt entlastet
Die IHK-Organisation hat sich besonders für Entlastungen der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer eingesetzt – mit Erfolg. Künftig dürfen zwei anstelle von drei Prüfungsausschussmitgliedern die Ergebnisse schriftlicher Prüfungen bewerten, wenn der gesamte Ausschuss das vorher entsprechend beschließt. Für praktische Prüfungen gilt diese Regelung nur dann, wenn es sich um keine flüchtigen Prüfungsleistungen handelt.

Freistellung von Prüfern geregelt
Bisher war die Freistellung von Prüferinnen und Prüfern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Berufsbildungsgesetz nicht geregelt. Mit der Neufassung des Gesetzes sind Prüferinnen und Prüfer freizustellen, wenn der Ausübung des Prüferehrenamtes keine wichtigen betrieblichen Gründe entgegenstehen.

Hessischer Gründungsreport – Rückläufige Gründerzahlen

© Foto: Martin Massow

28. Oktober 2019 – Die Zahl der Unternehmensgründungen in Hessen ist rückläufig. Im Jahr 2018 wurden 1.373 Unternehmen weniger gegründet als im Jahr zuvor. Weil gleichzeitig auch die Gewerbeabmeldungen abnahmen, konnte Hessen 2018 dennoch einen positiven Gründungssaldo ausweisen. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich damit weiterhin dämpfend auf die Zahl der Unternehmensgründungen aus. Das berichten der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern in ihrem gemeinsamen Gründerreport 2019.
2018 wurden 58.880 Gewerbe in Hessen angemeldet. Das Gründungsgeschehen konzentriert sich vor allem auf Ballungszentren und Städte. Die Gründungsintensität (Gewerbeneuerrichtungen je 1.000 Einwohner) ist mit einem Wert von 10,32 im IHK-Bezirk Offenbach am höchsten. Auf Rang 2 und 3 folgen Frankfurt und Wiesbaden. IHK-Bezirke mit höherem Anteil an ländlich geprägtem Raum verzeichnen dagegen eine niedrigere Gründungsintensität.

„Die Gründungsintensität im ländlichen Raum ist noch ausbaufähig. Das zeigt, welch enormes Potenzial Hessen hier noch hat“, hält Eberhard Flammer, Präsident des HIHK fest. „Der flächendeckende Ausbau leistungsfähiger digitaler Infrastrukturen wie Glasfaser und 5G kann hier wie ein Verstärker für Existenzgründungen wirken. So können wir Unternehmertum auch außerhalb der Ballungsräume in Hessen fördern“, so Flammer.

Die meisten Gewerbeanmeldungen gab es 2018 in den Bereichen wissensintensive Dienstleistungen, Handel bzw. Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Baugewerbe. Menschen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit sowie mit Migrationshintergrund zeigen sich weiterhin als besonders gründungsfreudig. 32,5 % der Gründerinnen und Gründer von Einzelunternehmen haben eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Das ist überproportional zu ihrem Bevölkerungsanteil. Nur gut ein Drittel der Einzelunternehmen werden von Frauen gegründet.

Als weitere Herausforderung der kommenden Jahre bewerten IHKs und HwKs die Sicherung der Unternehmensnachfolge. Immer weniger Gründungs- und Übernahmeinteressierte stünden einer wachsenden Zahl an aus Altersgründen übergabereifen Unternehmen gegenüber. Diese Entwicklung schwäche den Wirtschaftsstandort Hessen. Entscheidend sei es daher, das Gründen oder Übernehmen von Unternehmen attraktiver und einfacher zu gestalten. Dazu gehöre es auch, Frauen verstärkt für Existenzgründungen zu gewinnen, die Vereinbarkeit von Familie und Selbstständigkeit zu verbessern und das Thema Unternehmertum nachhaltig im Schulunterricht zu verankern.

„Die Politik kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Jungunternehmer Erfolgsgeschichten schreiben“, sagt Heinrich Gringel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern. „Gerade Existenzgründer würden von einer einfacheren Besteuerung und Antragstellung zur öffentlichen Förderung profitieren“, formuliert Gringel die Erwartungen in Richtung Politik.

Trotz der insgesamt niedrigen Zahlen an Unternehmensgründungen bleiben die Serviceangebote der IHKs sowie der HwKs in Hessen stark nachgefragt: Die hessischen IHKs und HWKs haben rund 17.500 Informations- und Beratungsgespräche geführt und verzeichneten etwa 13.000 Veranstaltungsteilnehmer. Zusätzlich gaben die Kammern circa 660 Stellungnahmen zur Gründungsunterstützung ab. Mit der Gründungswerkstatt Hessen, einem kostenlosen Online-Tool zur Information, Qualifizierung und Beratung, unterstützen IHKs und HWKs Gründerinnen und Gründer bei der strukturierten Erstellung ihres Geschäftskonzeptes. Während des gesamten Gründungsprozesses stehen die Berater der IHKs und HWKs kostenfrei zur Seite. 2018 konnte die Gründungswerkstatt Hessen rund 700 neue Registrierungen verzeichnen. Die Website wurde 1,6 Mio. Mal von rund 62.000 unterschiedlichen Besuchern aufgerufen.

(IHK Frankfurt)

18. Hessischer Unternehmerinnentag

Am 22.08.2019 von 09:30 – 16:45 Uhr richtet jumpp als Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft den 18. Hessischen Unternehmerinnentag in der IHK Frankfurt am Main aus. Freuen Sie sich unter dem Motto „Erfolgreich gründen – strategisch wachsen“ auf ein vielseitiges Programm, neue Impulse und breite Vernetzungsmöglichkeiten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Nähere Informationen & Anmeldung

Gründungswerkstatt RLP – Unterstützung der IHK’s bei der Grünung

Wie die IHK Rheinhessen mitteilt, unterstützen mit der „Gründungswerkstatt RLP“ jetzt die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz Gründungswillige und Jungunternehmen bei der Planung und Umsetzung ihrer Geschäftsideen und begleiten sie persönlich mit einem integrierten Informations-, Lern- und Beratungsangebot über den gesamten Gründungsprozess.
Mit der Gründungswerkstatt können Sie bundesweit und gemeinsam im Team mit anderen Gründern an Ihrer Gründungsidee arbeiten und kommunizieren. Dabei werden Sie kompetent und persönlich durch einen Experten der IHK unterstützt. Teilen Sie Ihre Canvas, Businessplan, Finanzplan oder Dokumente mit Ihrem Berater, Ihrer Bank oder Investor. So haben Sie stets alles Notwendige an einem Ort und schaffen Vertrauen – digital und persönlich.
Die Nutzung der Gründungswerkstatt Rheinland-Pfalz und die persönliche Beratung durch Ihre IHK ist kostenlos. Alle Daten werden 100prozentig sicher in Deutschland gespeichert.

Gründungswerkstatt RLP

Großer Ansturm beim 4. Founder Summit 2019 in Wiesbaden

Impression aus der stets brechend vollen Halle Nord des Rhein-Main CongressCenters mit Top-Speakern und Super-Acts auf der Hauptbühne. Foto: Diether v. Goddenthow

Unter dem Motto #biggerandbetter veranstaltete die Entrepreneur University vom 27. bis 28. April 2019 den „4. Founder Summit“, die größte europäische Business-Konferenz für Deutschlands Gründerszene. Gut 5000 Teilnehmer verwandelten das gesamte Wiesbadener RheinMain CongressCenter in einen riesigen bunten Campus, aufgeteilt in: Mainstage Halle Nord, Live-Pitch Arena im Foyer, Expo für 200 Aussteller und Expo Stage in Halle Süd EG. Das inhaltliche Herz des 4. Founder Summits schlug jedoch in den „Hörsälen“ des Campus Stages mit den Schwerpunkten: Startup Campus, Q& A Campus, Sales Campus, Financial Freedom Campus, Online Marketing Campus, Entrepreneur Campus und Mindset-Campus. Hier sorgten Deutschlands Top-Speakers von Andreas Buhr und Iskender Dirik über Jörg Löhr bis Bahar Yilmaz und viele andere gekonnt für eine lustvolle, bildreiche und lebendige Vermittlung   gewöhnlich eher trockener Themen.

Moderatorinnen Sarah Elßer (l.) und Alica Büchel, die unter anderem die Award-Show moderierte. Foto: Diether v. Goddenthow

Wir wollen, dass ihr „ wirklich einfach Spass habt“, gab Moderatorin Sarah Elßer gleich zu Beginn des „4. Founder Summits“ die Marchrichtung vor. Neben Show-Acts sorgten Speakers und Headliner wie Unternehmer Ralf Dümmel („Die Höhle der Löwen“), Netzwerker Torben Platzer, Tech-Investor Frank Thelen und John Strelecky, bekannt durch den Bestseller „Das Café am Rande der Welt“ und Erfinder des Konzepts „Big Five for life“ für spannende Vorträge und gute Stimmung. Eines der Highlights war die Award-Show anlässlich der Verleihung des Next Level Awards 2019 in den sieben Kategorien „Startup“, „Entrepreneur“, „Online-Marketing“, „Sales“, „Content Creator“, „Newcomer Speaker“ und „Speaker“ sowie die Bekanntgabe des „Gewinner-Startups“ an „Naschlabor“. Den Scheck in Höhe von 1,5 Mio. Euro, gestiftet von ProSiebenSAT.1, überreichte Hessens neue Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus. Mit diesem Budget kann das Startup auf allen Kanälen und Plattformen der SAT.1-Gruppe eine groß angelegte Werbeoffensive für ihre Produkte starten. (mehr …)

Gründerpreis-Wettbewerb „Pioniergeist 2019“ gestartet

Unter dem Motto „Pioniergeist: Ihr Konzept – unser Gründerpreis“ veranstaltet die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) gemeinsam mit dem SWR Fernsehen sowie den Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz einen Gründerwettbewerb, der jährlich mit insgesamt 30.000 Euro dotiert ist.

Auch in diesem Jahr wird zusätzlich ein Sonderpreis für die „beste Gründungsidee“ in Höhe von 5.000 Euro von den Business Angels Rheinland-Pfalz e.V. vergeben.

Die Preisverleihung des Wettbewerbs „Pioniergeist 2019“ findet am 26. November 2019 im Foyer der ISB in Mainz statt.

Wettbewerbsunterlagen: http://pioniergeist.rlp.de/

IHKs starten Gründungswerkstatt – Neues Angebot in Rheinland-Pfalz

Mit der „Gründungswerkstatt“ unterstützen jetzt die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Rheinland-Pfalz Gründungswillige und Jungunternehmen bei der Planung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing stellten IHK-Repräsentanten in Mainz die Internetplattform vor, über die sich Gründer persönlich mit einem integrierten Informations-, Lern- und Beratungsangebot während des gesamten Gründungsprozesses begleiten lassen können.

Wachsenden Bedarf an internetgestützter Hilfe sieht der Sprecher der IHK-Arbeits-gemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel. Zwar geht insgesamt im Land die Zahl der Gewerbeanmeldungen seit 2011 zurück. Dennoch stellen die IHKs einen erfreulichen Trend fest. Rössel sagte: „Positiv zu vermelden ist, dass der Dienstleistungssektor deutlich an Bedeutung gewinnt. Von 2010 bis 2017 hat sich der Bestand an Unternehmen dieser Branchen um 3.118 Unternehmen erhöht. Vor allem wissensintensive und digitale Gründungsideen nehmen Fahrt auf und verleihen dem Dienstleistungssektor Aufwind.“
„Gründer sind die Unternehmer von morgen. Investieren wir in junge Unternehmen, investieren wir in die Zukunft unseres Landes. Mein Anliegen ist es, die Voraussetzungen für eine aktive Gründerszene in Rheinland-Pfalz stetig weiterzuentwickeln – die Gründungswerkstatt der IHK ist dabei ein weiterer wichtiger Baustein“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.
Für den Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Günter Jertz, erhält der IHK-Service für junge Unternehmen im Land eine völlig neue Qualität: „Mit der IHK-Gründerwerkstatt digitalisieren und optimieren wir die Gründungsberatung in Rheinland-Pfalz. Das neue Tool macht den gesamten Beratungsprozess moderner, offensiver, kommunikativer.“ Laut Jertz verbindet das bundesweit angelegte Informations-, Qualifizierungs- und Beratungssystem jetzt auch in Rheinland-Pfalz die Vorteile der digitalen Welt mit persönlicher Beratung. Über das Gemeinschaftsprojekt deutscher Industrie- und Handelskammern wurden bereits mehr als 80.000 Gründungsvorhaben unterstützt und jährlich kommen rund 5.800 Neuregistrierungen hinzu. Jertz weiter: „Durch das regional abgestimmte Angebot, wie es jetzt in Rheinland-Pfalz online geht, ist es möglich, eine neutrale, kompetente und ortskundige Betreuung der Gründer zu gewährleisten.“

Jertz beruft sich auf den Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), nach dem das Fehlen eines Businessplans einer der Hauptgründe für das Scheitern von Jungunternehmen ist: „Die Gründungswerkstatt hilft dabei, einen strukturierten Businessplan zu erstellen. Gründer haben auch die Möglichkeit, darauf direktes Feedback des regionalen IHK-Tutors zu erhalten. Dadurch starten Gründerinnen und Gründer noch besser vorbereitet in das Abenteuer Selbständigkeit.“

Website der Gründerwerkstatt: https://www.rlp-gruendungswerkstatt.de

Die Rhein-Main-Gründer-Szene trifft sich Ende April 2019 zu ihrem größten Event im RMCC Wiesbaden

RheinMain-CongressCenter Wiesbaden © Foto: Martin Massow

Die Entrepreneur University ist eine der führenden Großveranstaltungsagenturen. Mit ihrem Eventformat „The Founder Summit“ haben sie ein innovatives, erfolgreiches und inspirierendes Eventformat rund um die Themen Unternehmertum, Startup und Persönlichkeitsentwicklung kreiert.

Das Event gehört nachweislich zu den größten Speaker-Plattformen Europas und findet 2019 zum vierten Mal in Folge statt. Dieses neuartige Format wird im Rhein-Main Gebiet veranstaltet und begeistert deutschlandweit mehrere tausend Menschen. Die Entrepreneur University hat es innerhalb kurzer Zeit geschafft bekannte Namen wie z.B. Mike Tyson, Saygin Yalcin, Sadhguru, Laura Seiler uvm. als Keynote-Speaker zu gewinnen und für das „The Founder Summit“ zu begeistern. Mit diesem Event-Konzept werden nutzwertige, relevante Inhalte und Mehrwerte für ein vielseitig interessiertes Publikum geliefert. Hierfür sorgen die innovativen Themenstages, welche dieses Mal um eine Q&A Session erweitert werden. Somit werden die Teilnehmer einen einzigartigen und abwechslungsreichen Wissenstransfer erleben. Zudem wird die Pitcharena angehenden Gründern wieder
die Gelegenheit bieten, vor potenziellen Investoren zu pitchen.

Viele Partner und Teilnehmer schätzen besonders den Netzwerk Charakter, den  „Founder Summit“ bietet. Junge Unternehmer und kreative Köpfe aus den verschiedensten Branchen sind anwesend und nutzen den Anlass, um sich miteinander zu vernetzen. Erstmals wird die Expo-Area ca. 200 Aussteller verzeichnen und zusätzlich mit einer eigenen Stage und einem hochkarätigen Programm ausgestattet sein.
Die  besten Gründer, durch ein Publikumsvoting im Veranstaltungsvorfeld ermittelt, werden von der Entrepreneur University mit dem  “Next Level Award”  ausgezeichnet werden. Die Nominierten findet man auf der offiziellen Website.

Das komplette Programm  und anmelden unter:
https://www.entrepreneur-university.de/

Die Eventlocation für den 27.04. & 28.04.2019
RMCC – RheinMain CongressCenter
Friedrich-Ebert-Allee 1
65185 Wiesbaden

Hochschulen als Nährboden für ein lebendiges Gründerökosystem

Talitha Girnus, Instagram-Influencerin präsentierte zudem ihren neuen Mr.Pokee-Igel-Kalender, der weltweite Beliebtheit errungen hat. © Foto: Martin Massow

Diskussion über zentrale Faktoren sowie Hemmnisse und Unterstützung für Unternehmensgründungen mit begleitender „Modenschau“ von Startups

Fehlende Finanzierung, aber auch die persönlichen Fähigkeiten und das Fachwissen zur Unternehmensgründung sind die drei am häufigsten genannten Hemmnisse für Studierende, um sich selbstständig zu machen. Das sind erste Ergebnisse einer aktuellen wirtschaftspsychologischen Studie über die Absicht, UnternehmerIn zu werden. Für sie wurden durch den Fachbereich Wirtschaft und Medien an der Entrepreneurship Hochschule Fresenius in Idstein im Oktober und November 364 Studierende befragt. Nicht nur Hemmnisse, auch die gewünschte Unterstützung auf dem Weg zum eigenen Unternehmen wurde thematisiert. Auf Platz eins stehen Familie und Freunde, gefolgt von Seminaren und Workshops zur Gründung schon während des Studiums sowie dem Austausch in Netzwerken auf Platz drei. Weiteres Ergebnis der Befragung: „Die Gründungsabsicht der Studierenden ist hoch ausgeprägt“, so Professor Andreas Homburg, Leiter der Psychology School am Standort Idstein der Hochschule Fresenius und gemeinsam mit Studierenden Autor der Studie. „Für die Gründungsmotivation sind die zentralen Faktoren die Erfolgserwartung und das soziale Umfeld.“

Professor Andreas Homburg, Leiter der Psychology School am Standort Idstein der Hochschule Fresenius, präsentiert gemeinsam mit Frau Marx die ersten Ergebnisse einer aktuellen wirtschaftspsychologischen Studie über die Absicht, UnternehmerIn zu werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Auf Einladung der Hessischen Gründertage, moderiert von Alice Engel von hr-iNFO diskutierten Maximilian Faust, Leiter Competence Center Entrepreneurship Hochschule Fresenius, Peter Schmies, Professor für Mode- und Designmanagement an der AMD Akademie Mode & Design, Fachbereich Design der Hochschule Fresenius, Sven Clasen, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Liegenschaften Wiesbaden sowie Dr. Matthias Wallisch, stellvertretender Leiter „Fachbereich Gründung und Innovation“ am RKW Kompetenzzentrum am Dienstagabend, 20. November 2018 im Loftwerk – Goldschmiede, Genuss & Kunst in Wiesbaden, die Studienergebnisse.

Karl Baumgarten (r.) stellte mit Max Keller seine Online-Modeplattform KLEIDGEIST vor ,© Foto: Diether v. Goddenthow

„Der Modemarkt befindet sich in einem herausfordernden Umfeld, dass von Digitalisierung sowie dem Interesse an Nachhaltigkeit geprägt ist“, erklärte Professor Peter Schmies. Derzeit gebe es ein Überangebot an Ware am Markt. „Das führt zu einer Entwertung der Produkte einerseits sowie zu einer Verstärkung an den Rändern Discount und Luxury andererseits. Aus dieser Marktsituation ergeben sich Chancen für neue, spannende Konzepte“, so Schmies weiter. Er fordert vor allem die systematische Unterstützung von Gründungsideen mit starker Fokussierung auf die Entwicklung von Idee und Konzept sowie einem inspirierenden Umfeld, dass die Umsetzung mit einer Start-up-Kultur und weitere Maßnahmen unterstützt.

Susanna Schmitt vom Modelabel SUSANNA YI, Preisträgerin BEST OF BRITISH Award, zeigte ihre Mode für Frauen.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Gründer brauchen gerade in den ersten Jahren mehr Entlastung, insbesondere bei den Themen Krankenkasse und Versicherungen“, ergänzte der stellvertretende Leiter des Fachbereichs „Gründung und Innovation“ am RKW Kompetenzzentrum Matthias Wallisch. Das RKW unterstützt Gründerökosysteme beispielsweise durch Forschung und Publikationen, die Entwicklung von Netzwerken sowie mit Workshops für Gründer.

Uli Kaulfuß präsentierte seine ComFash App für den Einzelhandel. © Foto: Diether v. Goddenthow

Sven Clasen stellte die Angebote der Landeshauptstadt Wiesbaden für Gründungsinteressierte, für Gründer und für Jungunternehmer vor. „Studenten, Absolventen und Forscher haben vielfach innovative Ideen oder herausragende Forschungsergebnisse, die im Rahmen einer Ausgründung verwertet werden können. Dazu müssen die Hochschulen ihre Wissenschaftler und Studenten frühzeitig ermutigen und unterstützen, ihre innovativen Ideen, Erfindungen oder Forschungsergebnisse im eigenen Unternehmen zur Produktreife zu entwickeln,“ sagte Clasen. „Wir unterstützen dabei durch unsere professionell aufgestellten kommunalen Gründungseinrichtungen wie EXINA und Berufswege für Frauen. Oftmals mit dem Resultat nicht nur erfolgreicher Gründungen, sondern in Preisträgerschaft herausragender Gründungen, wie es auch im Rahmen des Hessischen Gründerpreises zu beobachten war.“ Wiesbaden war in diesem Jahr der Regionalpartner des Hessischen Gründerpreises, zwei der zwölf Preisträger 2018 kommen ebenfalls aus der Landeshauptstadt.

v.r.n.l.: Alice Engel von hr-iNFO moderierte durch den Abend, hier beim Expertenforum mit: Sven Clasen, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Liegenschaften Wiesbaden, Dr. Matthias Wallisch, stellvertretender Leiter „Fachbereich Gründung und Innovation“ am RKW Kompetenzzentrum.Peter Schmies, Professor für Mode- und Designmanagement an der AMD Akademie Mode & Design und Maximilian Faust, Leiter Competence Center Entrepreneurship Hochschule Fresenius. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die regionalen Hochschulen müssen mit ins Boot geholt werden, denn sie sind der Nährboden für ein funktionierendes und lebendiges Gründerökosystem“, findet Maximilian Faust. „In Wiesbaden hat sich in den letzten Jahren rund um das Thema Gründung einiges getan. Eine tolle Entwicklung, zu der viele Akteure in Wiesbaden ihr Engagement beisteuern. Viele wissen aber auch, dass Wiesbaden noch viel mehr Potenzial hat“, so Faust weiter. Zwar entdeckten mehr und mehr Universitäten in Wiesbaden das Thema Gründen für sich, „aber bis zu einer durchgängigen Gründerkultur ist es für viele Hochschulen noch ein weiter Weg.“ Er wünscht sich für die Zukunft zum Thema mehr Vernetzung der Akteure im gesamten Gründerökosystem, eine bessere Sichtbarkeit der Region sowie erfolgreiche Start-Up-Leuchttürme, die ein starkes regionales Gründerökosystem repräsentieren.

Vor der Diskussion gab es eine „Modenschau“ von Startups. Karl Baumgarten stellte seine Online-Modeplattform KLEIDGEIST (https://www.kleidgeist.de) vor und Susanna Schmitt vom Modelabel SUSANNA YI, (https://www.susannayi.com/) Preisträgerin BEST OF BRITISH Award, zeigte ihre Mode für Frauen. Uli Kaulfuß präsentierte seine ComFash App (https://comfash.de/)  und Talitha Genius berichtete, wie sie mit Mr.Pokee zur sehr erfolgreichen Influcerin auf Instagram mit mehr als einer Millionen Followern (https://www.instagram.com/mr.pokee )wurde. Nach der Diskussion präsentieren sich die Gewinner und Preisträger des Hessischen Gründerpreises 2018 in der Kategorie „Gründen aus der Hochschule“. Das sind Malte Bürger, Jan Herold und Johannes Feik von Praktikumsjahr (https://www.praktikumsjahr.de/),Kizito Odhiambo von Agribora (http://agribora.com/)sowie Khodabakhshi Shahrokh, Pouya Haschemi und Jörg Kreisel von HOSTmi (https://hostmi.space/).

Nach der Diskussion präsentieren sich die Gewinner und Preisträger des Hessischen Gründerpreises 2018 in der Kategorie „Gründen aus der Hochschule“. Das sind Malte Bürger, Jan Herold und Johannes Feik von Praktikumsjahr, Kizito Odhiambo von Agribora sowie Khodabakhshi Shahrokh, Pouya Haschemi und Jörg Kreisel von HOSTmi.© Foto: Diether v. Goddenthow

www.hessischer-gruenderpreis.de

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