Archiv der Kategorie: Senioren-Jobideen

Sterbebegleiter

Jobidee: Sterbebegleiter begleiten Menschen auf den letzten Schritten ihres Lebens. Im Prinzip kann jeder Sterbebegleiter sein, so wie es Angehörige in Familien früher zwangsläufig  waren, etwa wenn Eltern/Großeltern zu Hause starben. Doch seit die Kleinfamilie die typische Lebensweise darstellt und der Tod immer mehr in Kliniken und  Hospize (palliativ geführten Sterbekliniken) verlagert wird, wächst der Bedarf an „fremden“ Sterbegleitern. Das sind geschulte Helfer, die Menschen auf ihrem letzten Weg bis zum Tode begleiten. Sterbebegleiter arbeiten ehrenamtlich stundenweise in Hospizen, können aber auch in Privatwohnungen tätig werden.

Kenntnisse: Voraussetzung, um als Sterbebegleiter in einem Hospiz zu arbeiten, ist neben  psychischer Eignung eine entsprechende Fortbildung zum Sterbebegleiter. Die örtlichen Hospizvereine und Kirchen informieren.
Verdienst: Bei der Arbeit innerhalb eines Hospizvereins grundsätzlich ehrenamtlich, jedoch wird häufig eine kleine Aufwandsentschädigung von 8 bis 12 Euro pro Stunde bezahlt. Bei privatem Einsatz in Familien können davon abweichend freie Honorarvereinbarungen getroffen werden, etwa 20 Euro/Stunde oder eine Pauschale ohne Zeitbegrenzung.



Tagesmutter

Jobidee: Tagesmütter übernehmen anstelle von Kitas zumeist in eigenen Räumlichkeiten die Vorschulkinder-Betreuung für berufstätige Eltern. Die Tätigkeit der  »Tagesmutter« gilt ab 2006 als Beruf. Konnten einst bis zu drei fremde Kinder ohne behördliche Erlaubnis außerhalb ihrer elterlichen Wohnung betreut werden, so bedarf nach § 43 SGB VIII jeder, der fremde Kinder außerhalb ihrer Elternwohnung in anderen Räumen während des Tages an mehr als 15 Stunden wöchentlich gegen Entgelt und länger als drei Monate betreuen will, einer Erlaubnis zur Kindertagespflege. Mit dieser Erlaubnis dürfen bis zu fünf fremde Kinder gleichzeit betreut werden, sofern nicht Landesrecht die Anzahl der Kinder eingeschränkt.




Eine Erlaubnis erteilt das örtliche Jugendamt, wenn Tagesmutter bzw. Tagesvater die Eignungskriterien gemäß § 23 Abs. 3 und § 43 Abs. 2 SGB VIII erüllfen, nämlich:

  • eine glaubhafte Motivation zur Betreuung, Bildung und Erziehung,
  • Erfahrung und Freude im Umgang mit Kindern,
  • liebevoller Kontakt mit Kindern und Verzicht auf körperliche und seelische Gewaltanwendung
  • persönliche Merkmale (physische und psychische Belastbarkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Organisationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Ausgeglichenheit)
  • fachliche Merkmale (Bereitschaft zur aktiven Auseinandersetzung mit Fachfragen, zur Kooperation mit der Fachbegleitung, mit anderen Fachprofessionen und anderen Tagespflegepersonen sowie die Bereitschaft zur Entwicklung eines professionellen Profils)
  • räumliche Voraussetzungen (Ausschluss von offensichtlichen räumlichen und sozialen Gefahrenpotenzialen: Sicherheit, Hygiene, ausreichend Platz für Spiel- und Bewegungs-, Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten, angenehme Atmosphäre, entwicklungsförderndes Spielmaterial, evtl. Spielplätze oder Freiflächen in erreichbarer Nähe)

Verdienst: Regional gelten unterschiedlich hohe Pflegesätze. Diese liegen gegenwärtig bei 3,00 € bis 5,00 € pro Kind und Stunde. Wer als selbständige Tagesmutter beispielsweise vier Kinder zu einem Pflegesatz von 4 Euro pro Stunde an fünf Wochentagen betreut, kommt wöchentlich so auf Bruttoeinnahmen von 640 Euro oder rund 2.500 Euro monatlich.  Tagesmütter arbeiten auch im Rahmen von Beschäftigungsverhältnissen. Das örtliche Jugendamt ist lokal maßgebend und informiert.



Trauer-Coach

Jobidee: Trauerberater helfen Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung. Trauerberatung kann im Einzelgespräch oder Gruppendialog geschehen. Zumeist fungieren Trauer-Coaches während einer bestimmten Lebenswegstrecke als vertraute Begleiter in einer schweren Lebenssituation. Trauer-Coaches arbeiten zumeist nebenberuflich. Sie therapieren nicht, sondern begleiten den  schmerzhaften Trauerprozess gesunder Menschen. Bei Bedarf vermitteln sie Trauernde in eine Psychotherapie.




Kunden: Über Mundwerbung bzw. kleinen Handzetteln findet man Klienten, z.B. in Zusammenarbeit mit Hausärzten, der Kirchengemeinde, sozialen Einrichtungen, Altenhilfeeinrichtungen, Bestattungsinstituten usw.
Kenntnisse: Offener Zugang, Insbesondere große (Selbst-)Erfahrung, Einfühlungsvermögen  und Weiterbildung über „Trauerverarbeitung“ in Seminaren und Workshops sozialer bzw. kirchlicher Erwachsenenbildung. Geeignet für Psychologen, Sozialarbeiter, Mediziner, Pfarrer usw.
Verdienst: Die Honorare sind abhängig von den Wünschen/Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten potentieller Auftraggeber: Coachingstunden ab 40 Euro.




Trauer-Redner

Jobidee:  Trauer-Redner übernehmen anstelle eines Pfarrers die Grabrede für zu Lebzeiten aus der Kirche ausgetretene Verstorbene. Mit der steigenden Zahl von Kirchenaustritten und Konfessionslosen wächst der Bedarf nach weltlichen rhetorisch guten Trauer-Rednern und Musikern. Der Arbeitsablauf eines Trauer-Redners könnte folgender sein: Vor der Grabrede besuchen Trauer-Redner die nächsten Angehörigen  Verstorbener, um etwas über deren Leben und Person und über die Erwartungen und Wünsche der Hinterbliebenen an die Trauerrede zu  erfahren. Anhand dieser Informationen erstellen Trauer-Redner ihre Begräbnisrede für eine Redezeit von ca. 10 bis 15 Minuten. Je nach Komplexität, Schwierigkeitsgrad und Routine des Trauer-Redners ist der zeitliche Aufwand unterschiedlich. Im Schnitt beträgt er für Recherche, Verfassen und Vortrag der Rede sechs bis acht Stunden. Mit Fahrtzeiten, Rückfragen, Korrekturen und Änderungswünschen sollte Trauer-Redner mindestens 10 bis 12 Stunden pro Grabrede kalkulieren. 




Kunden: Über Bestattungsunternehmen, Altenheime, Friedhofsverwaltungen, Friedhofsgärtnereien und das amtliche Sterberegister und/oder zweizeilige Kleinstinserate finden Trauer-Redner Kundschaft.
Kenntnisse: Ideal geeignet für Diakone, Expfarrer, Pädagogen, Psychologen oder Philosophen mit rhetorischem Geschick. Der Zugang als Trauerredner ist offen: alle, die die richtigen Worte am Grabe zu finden glauben und gut vortragen können, haben Chancen, ins „Geschäft“ kommen.
Verdienst: Das Honorar variiert je nach Klientel. Man kann nach Stunden, etwa 40 Euro/Std. abrechnen oder Pauschalen ab 200 Euro pro Grabrede vereinbaren. Im Schnitt kosten Trauer-Reden zwischen 350 und 500 Euro, was jedoch regional schwankt. Fragen Sie bei örtlichen Bestattern nach den Preisen. Vergessen Sie nicht 10% Vermittlungsprovision für Bestatter oder andere Vermittler einzurechnen.



Antistress-Trainer

Jobidee: Antistresstrainer arbeiten als Einzel- oder Gruppentrainer auf Grundlage unterschiedlicher Entspannungsansätze. Tätigkeitziel ist stets, ihren Klienten zu helfen, möglichst rasch zu entschleunigen und runterzukommen, sie aus dem Hamsterrad zu befreien und ihnen Methoden zu vermitteln, selbst besser aus der Hektik des Alltags herauszukommen. Sie sollen lernen, besser mit alltäglichem Ärger, Wut, Aufregung und Sorgen umzugehen und mit mentalen Training negativem Stress (Distress) vorzubeugen. Antistresstrainer arbeiten je nach Spezialisierung mit unterschiedlichen Methoden: beispielsweise könnten Anti-Stresstrainer über das persönliche Gespräch hinausgehend ihren Klienten – choachähnlich – eine zeitlich begrenzte kontinuierliche Begleitung anbieten oder mit Schwerpunkten auf Körperentspannung und -Fitness bestimmte Entspannungs-Methoden und  sportliches Engagement ins Zentrum ihrer Hilfe stellen.




Sie könnten sich in diesem Fall entsprechend ihres Arbeitsansatzes auch Relax-Coach nennen, und Ihren Klienten grundsätzlich ein Bündel gezielter Entspannungsmaßnahmen offerieren, etwa meditative Entspannungsmusik/-geräusche kombinieren mit Visualisierungen (z.B.Videos) und Klangschalen bis hin zu leichten Schulter-Nackenmassagen mit entsprechenden Duftöle usw. Der Methodenfantasie sind hier keinerlei Grenzen gesetzt, solange die Bedürfnisse des Klienten im Zentrum der Antistressbemühungen stehen. Gearbeitet werden kann auch mit Meditationen jeglicher Art, etwa mit Mal-Meditation,  mit Autogenem Training oder mit Hilfe körperentspannender Maßnahmen wie Qigong, Thaichi, Atemtherapie, Yoga, Sonnenbank, Entspannungsmassagen oder hochkonzentrierte Salzbäder usw.

Die Methodenwahl/-kombination hängt von den Präferenzen und der Ausbildung des Antistress-Trainers ab. Selbst schweißtreibendes Wandern kann für bestimmte Zielgruppen ein idealer Einstieg zu Entschleunig und Neuanfang in ein anderes lebenszentrierteres Bewusstsein sein.
Kunden: Zu den Kunden können „entnervte“ Examenskandidaten genauso gehören, wie  überforderte Eltern,  Workaholics, burnout-gearbeitete Karrieristen,  Mobbingopfer oder Arbeitnehmer/Freiberufler in der täglichen Tretmühle. Typische Zielgruppen sind Manager der unteren und mittleren Führungsebene, Kleinunternehmer, Freiberufler und Medienleute mit sehr engem Terminplan sowie Schauspieler etc. Aber auch Messepersonal oder Menschen mit Schlaf-, Entspannungs- und Aktivitätsproblemen, mit Ängsten (Prüfung, Vorstellung, Beziehung etc.). Wer nicht selbständig tätig werden möchte findet auch potentielle Arbeit-/Auftraggeber in: Wellness-Zentren, Großen Hotels mit Wellness-Ansprüchen, bei anderen freiberuflichen Trainern oder Coaches, bei Anbietern von Antistress-Seminaren usw.

Kenntnisse: Empfehlenswert für Körpertherapeuten, Psychologen und psychologische Therapeuten, für psychologische Lebensberater, Heiltherapeuten usw. Ansonsten können die verschiedenen Entspannungsverfahren in entsprechenden psychologischen Ausbildungsinstituten erlernt werden. Verdienst: Je nach Klientel zwischen 30  und 90 Euro pro Stunde (45 Min.), als freier Mitarbeiter 25 bis 40 Euro/Stunde (je nach Bedeutung des Auftraggebers).
Rechtsgrundlage: Antistress-Training ist  nicht genehmigungspflichtig, aber muss differenziert hinsichtlich der Frage, ob Gewerbe oder freiberufliche Tätigkeit, differenziert gesehen werden (siehe hierzu „Trainer“ in: Freiberufler-Atlas, Berlin 2012, Seite 399 bis 403).